Bild zur Tour 1. Tour Alt-Reinickendorf

1. Tour Alt-Reinickendorf

Vom Bauernhof zum Industriestandort

Maschinenfabrik Prometheus

Alt Reinickendorf

Maschinenfabrik Prometheus bis in die 30er Jahre des 20. Jh.

Besondere Erwähnung verdient die ehemalige Maschinenfabrik Prometheus, nicht unbedingt wegen der Industriearchitektur des Jahres 1933/34, aber wegen seiner weitgehend in Vergessenheit geratenen Unternehmensgeschichte. Zunächst als Mieter bei der Schraubenfabrik Schwartzkopff, widmete man sich der Herstellung von „geschnittenen Zahnrädern“, später ganzer Getriebe und Hinterachsen für die Automobilproduktion. Die Maschinenfabrik Prometheus expandierte als Zulieferer der Auto- und Motorradindustrie, nicht zuletzt nachdem sich der Motorrad- und Autohersteller DKW eine Beteiligung gesichert hatte.

In diesem Zusammenhang wurde Prometheus wichtiges Glied der nationalsozialistischen Aufrüstungskette. 1933/34 kamen das zur Straße gelegene Verwaltungsgebäude und das schon erwähnte Gebäude auf dem Nachbargrundstück hinzu, die Mitarbeiterzahl stieg auf bis zu 850 Personen.

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg versuchte man sich mit der alten Produktpalette wieder am Markt zu etablieren, jedoch lagen die Betriebe der ehemaligen Hauptabnehmer nun in der späteren DDR. Man spezialisierte sich auf Getriebe für Baumaschinen. 1972 verkauften die Gesellschafter das Unternehmen an die Sauer Getriebe KG in Neumünster, die die Fertigung in Berlin 10 Jahre später einstellte.

Heute betreibt die Firma Plickert von hier aus ihre „fahrende Glaserei“.